Pension Adler

Burg Mylau - am besten erhaltene Burg des sächsischen Vogtlandes

Mylau besitzt die am besten erhaltene Burg des sächsischen Vogtlandes. Der Bergfried mit seinen meterstarken Mauern, die zwei Vierecktürme und die beiden Höfe sind Merkmale eines typisch romanischen Wehrbaus. Zwischen 1370 und 1420 wurde die Burg im gotischen Stil ausgebaut und bis zur Kirche durch eine große Vorburganlage, die als Zufluchtsmöglichkeit für die Bevölkerung fungierte, erweitert. Auch Renaissance (Treppenturm) und Barock (Turmhauben) haben ihre Spuren hinterlassen. 1892 erwarb die Stadt Mylau die verfallene Burg und ließ sie unter Leitung des Schloßbauvereins bis 1909 als Rathaus, Schloßschenke und Museum des Naturkundevereins um- und ausbauen.

Die wertvollsten Räume stammen aus der Zeit des Historismus (um 1900). Das Metzschzimmer, ein 1899/1900 reich verzierter Raum der ehemaligen Schloßschenke, gehört heute zum Museum. In dem 1896 zum Rathaus umgebauten Palais auf dem Hofgiebel befindet sich der Ratssitzungssaal. Er kündet in besonderer Weise vom Repräsentationsbedürfnis der Mylauer Fabrikanten. Die Holzdecke ähnelt der im Festsaal der Wartburg. Ein prunkvoller Deckenleuchter, des sächsischen Majestätswappen, die Wappen der einstigen Burgherren und die Büste des damaligen Königs Albert geben dem Raum einen festlichen Glanz.

Das Museum in der Burg ist das nach Plauen größte des sächsischen Vogtlandes, fungierte als Regionalmuseum für dessen nördlichen Teil und existiert bereits seit 1883. Es informiert über die Geschichte von Burg, Stadt und Herrschaft Mylau und den Bau der Göltzschtal- und Elstertalbrücke. Zu sehen sind u.a. originale Historismus-Räume und eine Handwerksstube. Das Museum besitzt außerdem die älteste und größte naturkundliche Sammlung des Vogtlandes. Vom Schmetterling bis zum Bär, Elch und Wisent ist eine umfangreiche Auswahl an Tierpräparaten zu sehen, an deren Bestimmen und Ordnen der spätere Begründer und langjährige Direktor des Berliner Tierparkes Prof. Dr. Heinrich Dathe (geb. 1910 Reichenbach, gest. 1991 Berlin) in den Jahren 1931-33 aktiv beteiligt war.

Quelle: www.mylau.de